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Tretrollerqueen

Ich erinnere mich…

An die kindliche Freude und das Glück, dass ich als Kind für Bewegung empfand. Meine Eltern würden wohl sagen ich war draufgängerisch, was dazu führte, dass ich häufiger mit aufgeschürften Knien und Schrammen nach Hause kam. Das hielt mich jedoch nicht davon ab, in den Straßen und Gassen meiner Heimatstadt Coburg unterwegs zu sein. Wir wohnten damals mitten in der Stadt und so waren Straße und Gassen, Parks, Fußgängerzonen, der Abenteuerspielplatz meiner Kindheit.

Fahrradfahren fand ich immer mega…

….. und irgendwann hatte ich ständig Knieschmerzen und ein „kluger Arzt“ kam zu dem Schluss, dass ich mich am besten nicht mehr sportlich bewegen sollte. Es gab Sportverbot für die nächsten Jahre, was dazu führte, dass ich mehr rumsaß und vor allem auch an Gewicht zugelegt habe. Das Aktivitätsverbot, die mangelnde Bewegung und mit anderen nicht mehr mithalten können, sorgte dafür, dass ich mich immer mehr in mein Schneckenhaus zurückzog.

Der Wunsch nach Bewegung, Aktion und Spaß blieb lange Zeit ein Wunsch.

2006 kam es in meinem Leben zu einem körperlichen, wie auch psychischen Zusammenbruch und es ging so gar nichts mehr. Diese Phase zog sich über viele Jahre hin. Es gab Zeiten, da waren 30 Minuten Spazieren gehen die absolute Herausforderung und 2 Stunden Erholungsphase danach waren normal. Meine Aktivität beschränkte sich lange auf das Minimum. Den Stempel chronische Schmerz-Patientin mit Erschöpfungssyndrom war mir sicher. Es hat Jahre gedauert mich aus diesem „Zustand“ wieder rauszuarbeiten. Es war eine sehr intensive Zeit und es haben sich viele neue Möglichkeiten gezeigt.

2019 war es dann tatsächlich soweit, dass ich das erste Mal auf einem Tretroller stand und es mir insofern wieder gut ging, dass ich mir zutraute darauf zu fahren. Tief in mir schlummerte all die Jahre das Bedürfnis nach Bewegung, nach Sport, nach Spaß, nach Freude und Leichtigkeit. War es jetzt an der Zeit?

Eindeutig JA!

Das Rollerfahren – in meinem Tempo – hat mir viel Lebensqualität und tatsächlich auch Mobilität zurückgebracht. Mit den Tretrollern, waren auf einmal wieder Dinge und Distanzen möglich, die ich nicht mehr für möglich gehalten habe.

In der Natur zu sein, in meinem Tempo, mit meiner Leistungsfähigkeit unterwegs zu sein, haben mir so viel mehr Freude, Spaß und Leichtigkeit gebracht.

Mir geht es hier tatsächlich gar nicht um den SPORT oder Leistung, es ist vielmehr das Bewegen, das draußen sein in der Natur mit mir selbst, was für mich so viel bedeutet. Das Leben einfach zu genießen, mit all dem was ist.

Die Tretrollergeschichten findest du hier